Die wegen ihrer Ähnlichkeit zu grünlich schimmernder Jade hochverehrte Seladon-Keramik wurde in China bereits während der Shang-Dynastie (1600-1046 v. Chr.) vor über 3000 Jahren hergestellt. In der traditionellen Seladon-Glasur ist Eisenoxid enthalten, welches sich beim Brennen bei hohen Temperaturen im Reduktionbrand in verschiedene schimmernde Grüntöne verwandelt - von tiefem Olivgrün bis zu den blassesten Blau- und Grautönen. Seladon-Waren beherrschten die ostasiatische Keramiklandschaft jahrhundertelang und erreichten ihren Höhepunkt während der Song-Dynastie (960-1279), nach welcher das blau-weiße Porzellan aus Jingdezhen diese Vorrangsstellung einnahm.
Longquan Seladon
Seit dem 10. Jahrhundert wurden Seladon-Waren aus Longquan, Provinz Zhejiang, besonders geschätzt für ihre exquisite jadeartige Glasur. Während der Nördlichen Song-Dynastie (960-1127) reichte die Spanne des Longquan-Seladons von hellen gelbgrünen bis zu dunklen olivfarbenen Tönen, welche sich in der Südlichen Song-Dynastie (1127-1279) weiter zu pastellfarbenen und meergrünen Schattierungen entwickelte. Diese erfuhren insbesondere in Korea und Japan große Wertschätzung und wurden dort vielfach nachgeahmt. Longquan-Seladon ist in der Regel schmucklos, um nicht von der Schönheit der Glasur abzulenken.