Besonderheit in Lage, Anbau und Verarbeitung
Das für diesen Tee verwendete Teecultivar Camellia Taliensis ist ein ganz Besonderes, da es sich dabei um das selbe wie das für die Herstellung des weltweit heiß geliebten und begehrten Pu Erh Tees handelt. Im Unterschied zu den konventionellen, weltweit am meisten verbreiteten Teepflanzen, wächst dieses Cultivar nicht als Strauchgewächs heran, sondern als Baum und kann dabei bis zu mehrere tausend Jahre alt werden. In Wissenschaft und Forschung wird allgemein davon ausgegangen, dass dieses Cultivar den Ursprung allen Tees bildet und sich sämtliche alternativ existierenden Teepflanzen von dieser abgeleitet haben. Das Cultivar ist heimisch in der Vierländerregion von China, Vietnam, Laos und Myanmar. Der chinesische Teil liegt dabei in der Provinz Yunnan. Da sich die ersten Versuche der Kultivierung von Tee am ehesten mit der Historie Yunnans in Verbindung bringen lassen, bezeichnen die Menschen aus Yunnan ihre Heimat folglich gerne als "Wiege allen Tees".
In den Teewäldern Yunnans gleicht kein Teebaum dem anderen, da jeder einen ganz individuellen Wuchs und von unterschiedlichen Moos- und Funghikulturen bewachsen ist. Dadurch trägt jeder Baum seinen "eigenen" Tee. Je älter die Bäume werden, desto weitreichender dringen ihre Wurzeln außerdem in die Erde und damit in besonders tiefliegende Gesteinsschichten vor. Auf diesem Wege können die Bäume wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente "tanken", die sich am Ende auch wieder in den Blättern und Knospen wieder finden. Die Knospen und Blätter von wild-wachsenden, alten Teebäumen gelten daher als besonders wertvoll und extrem begehrt.
Alle Knospen für unseren Ya Bai sind komplett handverlesen. Um an die hoch sitzenden Äste und Kronen der Bäume zu gelangen, müssen mitunter Leitern an die Stämme der Bäume angelegt werden. Pflücker sind zumeist die Angehörigen kleinerer Yunnan Minoritäten, die sich traditionell farbenfroh kleiden und schon seit vielen Generationen von der Arbeit mit Tee leben.
Die Knospen stammen aus der kostbaren ersten Ernte des Jahres im März. Die Teebauern entscheiden auf Tagesbasis, wann die erste Pflückung des Jahres beginnen soll und greifen bei der Entscheidungsfindung auf das Gespür ihrer jahrejangen Erfahrung zurück. Je schneller die Temperaturen ansteigen, desto früher sprießen die ersten Knospen. Dieser Tee wurde Mitte März gepflückt und setzt sich ausschließlich aus Knospen der ersten Ernte des Jahres zusammen.
Nach der Pflückung werden die Knospen lose ausgelegt und für circa 3 bis 4 Stunden in schattiger Umgebung und unter aufmerksamer Beobachtung im Innern welken gelassen. Als nächster Schritt folgt eine ausgiebige Trocknung der Blätter unter freiem Himmel, die besonders schonend und unter Vermeidung von direkter Sonneneinstrahlung geschieht. Nach der Trocknung, die bis zu 4 Tage in Anspuch nehmen kann, werden im letzten Schritt dann sorgfälitg letzte Unförmigkeiten in Form von Blättern und Gräsen von Hand entfernt.