Besonderheit in Lage, Anbau und Verarbeitung
Ganz besonders macht diesen Felsentee (Yan Cha) die besondere Anbaumethode der langjährig zertifzierten Bio Farm (einer der ersten in ganz Wuyi). Der Anbau erfolgt nach dem sogenannten Ye Sheng 野生 (übersetzt "Wild") Prinzip, dass dem landwirtschaftlichen Konzept der Permakultur sehr nahe kommt. Dabei werden die Teepflanzen weitestgehend von den Teebauern in Ruhe gelassen, auch wird auf eine einseitige Verwendung spezieller Cultivars verzichtet. Stattdessen werden mehrere unterschiedliche Cultivare verwendet und eine natürliche Wildkreuzung dieser untereinander dadurch gefördert. Aus dieser Herangehensweise ergeben sich sehr unterschiedliche Ernten jedes Jahr mit ganz eigenen Geschmacksprofilen. Was sich bemerkenswerterweise als Konstante durch die unterschiedlichen Ernten hindurch zeigt, ist der sehr klare, natürlicher Geschmack, begünstigt zum Einen durch das besondere Terroir, aber nicht zuletzt auch den natürlichen Anbaumethoden.
Die Ernte für unseren Tee erfolgt per Hand, es werden klassischerweise die Knospe und die drei ersten Blätter verwendet. Nach der Ernte werden die Blätter an der Sonne gewelkt und dadurch Feuchtigkeit entzogen, die Oxidation bzw. Fermentation startet bereits leicht. Anschließend werden die Blätter aus der Sonne genommen und in einem Farmgebäude weiter gewelkt. Dabei werden sie mehrfach hin- und herbewegt. Durch kleine Einrisse an den Teeblättern, insbesondere an den Rändern tritt Zellsaft aus und oxidiert mit dem Luftsauerstoff. Dieser Prozess kann bis zu zwei Tage dauern.
In der nächsten Stufe setzt die Fermentation verstärkt ein. Die Blätter ruhen nun je nach Menge auf Bambus-Platten in der Fermentationskammer und entwickeln eine rötlich-braune Farbe an den Einrissstellen.
Nach dem Erreichen des gewünschten Fermentationsgrads wird die Fermentation in einem Ofen durch Hitze gestoppt (Kill Green). Anschließend werden die Blätter gerollt und dabei aufgebrochen, der aromatische Zellsaft verteilt sich auf den Blättern und härtet aus. Der Tee erhält dabei durch Rollen seine charakteristische gedrehte Nadelform. Als nächster Schritt wird er über Hartholzkohle mehrfach schonend geröstet. Jeder dieser Röstgänge dauert acht bis zwölf Stunden. Zwischen diesen Röstgängen können Tage vergehen. Schließlich werden die Blätter nach dem Abkühlen sorgfältig nach Qualität sortiert.