Besonderheit in Lage, Anbau und Verarbeitung
Das Wuyi Shan-Gebirge im Nordwesten der Provinz Fujian gehört traditionell zu den berühmtesten Teeanbaugebieten Chinas. Auf einer Fläche, die in etwa dem Land Brandenburg entspricht, leben nur knapp 20 000 Menschen. Stark zerklüftete Felsmassive, dichtbewaldete Berge und wilde Flußläufe bilden den Hintergrund für einzigartige Teeanbaubedingungen.
Früher war das Gebirge ein Rückzugsgebiet für taoistische und buddhistische Einsiedler und Mönche. In der Sung-Dynastie begannen sie, sich in der abgeschiedenen Bergwelt anzusiedeln. Seit dieser Zeit wurde hier auch Tee angebaut, auf den Felsen, in den Schluchten, und auf den Hügeln ringsum.
Das Terroir mit seiner Karstlandschaft bietet exzellente Bedingungen für Tee. Das Regenwasser nimmt auf den Felsen und in den Kalksteinschluchten eine große Menge an Mineralien auf. Die natürliche Drainage wurde von den Mönchen und Bauern intensiv ausgebaut, so dass die Böden über die Zeit enorm angereichert wurden. Die Teepflanzen in den engen Tälern und an den Hängen können sehr viel davon aufnehmen.
Ein weiterer besonderer Faktor sind die Cultivare und ihre Geschichte. Beim Da Hong Pao gibt es sechs hochverehrte Ur-Teebüsche, die ca 350 Jahre alt sind, von denen aber seit 2005 nicht mehr geerntet wird. Unter den hunderten autochthonen Cultivaren, die im Wuyi Gebirge für verschiedene Tees angebaut werden, finden sich unter anderem Stecklings- und deren Auslesezüchtungen, die von diesen sechs Büschen abstammen. Die bekanntesten und angesehensten dieser Cultivare werden zu den Da Hong Pao Tees, die man heute auf dem Markt findet, geblendet. Darunter auch der Shui Xian (水仙), Rou Gui (肉桂), und Qi Dan (奇丹), die sich auch in unserem Tee finden. Sie alle sind eher kleinblättrige Büsche mit kräftigem Wurzelwerk, die sehr viele Nährstoffe aufnehmen, jedoch nicht sehr ergiebig in der Erntemenge sind. Daher sind nur entsprechend kleine Mengen von diesen Tees auf dem Markt.
Die Ernte für unseren Tee erfolgt per Hand, es werden klassischerweise die Knospe und die drei ersten Blätter verwendet. Nach der Ernte werden die Blätter an der Sonne gewelkt und dadurch Feuchtigkeit entzogen, die Oxidation bzw. Fermentation startet bereits leicht. Anschließend werden die Blätter aus der Sonne genommen und in einem Farmgebäude weiter gewelkt. Dabei werden sie mehrfach hin- und herbewegt. Durch kleine Einrisse an den Teeblättern, insbesondere an den Rändern tritt Zellsaft aus und oxidiert mit dem Luftsauerstoff. Dieser Prozess kann bis zu zwei Tage dauern.
In der nächsten Stufe setzt die Fermentation verstärkt ein. Die Blätter ruhen nun je nach Menge auf Bambus-Platten in der Fermentationskammer und entwickeln eine rötlich-braune Farbe an den Einrissstellen.
Nach dem Erreichen des gewünschten Fermentationsgrads wird die Fermentation in einem Ofen durch Hitze gestoppt (Kill Green). Anschließend werden die Blätter gerollt und dabei aufgebrochen, der aromatische Zellsaft verteilt sich auf den Blättern und härtet aus. Der Tee erhält dabei durch Rollen seine charakteristische gedrehte Nadelform. Als nächster Schritt wird er über Hartholzkohle mehrfach schonend geröstet. Jeder dieser Röstgänge dauert acht bis zwölf Stunden. Zwischen diesen Röstgängen können Tage vergehen. Schließlich werden die Blätter nach dem Abkühlen sorgfältig nach Qualität sortiert.
Originalität
Dieser Tee stammt zu 100% von dem o.g. Teefeld in Sandu Cun, Direktbezug vom Teefarmer.