Weißer Tee
Weißer Tee wird nur aus speziellen Cultivaren gewonnen und ist der am wenigsten verarbeitete Tee mit dem geringsten Oxidationsgrad (2-5%). Aufgrund des minimalen und dabei höchst anspruchsvollen Herstellungsprozesses durch Vortrocknung und Welken an der Luft verfügt er über einen sehr hohen Gehalt an Tee-Polyphenolen, Catechinen und L-Theanin. Direkt aus den besten Regionen und im dt. Labor getestet.
Was versteht man unter Weißem Tee?
Weißer Tee ist eine besondere Teesorte, die durch ihre minimalistische Verarbeitung und ihren feinen, subtilen Geschmack besticht. Im Gegensatz zu grünem oder schwarzem Tee werden die Blätter des weißen Tees nach der Ernte nur leicht verarbeitet: Sie werden getrocknet und manchmal vorsichtig gewelkt. Diese schonende Verarbeitung bewahrt die natürlichen Aromen und Inhaltsstoffe, was dem weißen Tee seine charakteristische zarte Süße und sein leicht blumiges Aroma verleiht.
Ursprung und Geschichte des Weißen Tees
Der Name „Weißer Tee“ leitet sich von den silbrig-weißen Härchen ab, die die jungen Knospen der Teepflanze bedecken, sowie von der hellen Aufgussfarbe. Weißer Tee hat eine lange Geschichte, die bis in die Song-Dynastie (960-1279 n. Chr.) zurückreicht. Damals wurde er erstmals in der chinesischen Literatur erwähnt und galt als Luxusprodukt, das ausschließlich dem Kaiser und seinem Hof vorbehalten war.
Welche Sorten von Weißem Tee gibt es?
Silver Needle (Bai Hao Yin Zhen)
Silver Needle ist die bekannteste und prestigeträchtigste Sorte weißen Tees. Hergestellt aus den jungen, flaumigen Knospen der Teepflanze, wird dieser Tee ausschließlich von Hand gepflückt. Er stammt hauptsächlich aus Fuding in der Provinz Fujian, China, und ist bekannt für seine Reinheit, sein zartes Aroma und die klare, blasse Tassenfarbe. Silver Needle bietet ein vanille-ähnliches Geschmackserlebnis und eine cremige Textur, die Teeliebhaber schätzen.
Bai Mu Dan (White Peony)
Bai Mu Dan ist eine weitere beliebte Sorte weißen Tees, die aus einer Mischung von Knospen und den ersten Blättern der Teepflanze besteht. Diese Sorte hat ein komplexes Geschmacksprofil mit blumigen, fruchtigen und zitrischen Noten. Bai Mu Dan bietet ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und ist ideal für Teegenießer, die einen volleren Geschmack bevorzugen.
Shou Mei
Shou Mei wird aus älteren Blättern und weniger Knospen hergestellt, was ihm einen robusten, kräftigen Geschmack verleiht. Mit intensiven, leicht holzigen Aromen und Noten von getrockneten Früchten und Honig ist Shou Mei die perfekte Wahl für alle, die einen vollmundigen weißen Tee suchen, der dennoch die feinen Nuancen dieser Teesorte beibehält.
Ya Bao
Ya Bao ist eine besondere Sorte weißen Tees, die aus den Knospen alter Teebäume gewonnen wird. Mit einem frischen, waldigen Aroma und einer natürlichen Süße hebt sich Ya Bao von anderen weißen Tees ab. Dieser Tee wird in den hochgelegenen Bergregionen Yunnans im Südwesten Chinas geerntet.
Moonlight White (Yue Guang Bai)
Moonlight White ist eine faszinierende Teesorte, die oft als Mischung zwischen weißem und Pu Erh Tee angesehen wird. Dieser Tee hat eine dunklere Farbe und ein intensiveres Aroma mit Noten von Trockenfrüchten, Honig und einem Hauch von Erde. Moonlight White stammt ebenfalls aus Yunnan und ist bei Teekennern für seine komplexe Geschmacksvielfalt bekannt.
Terroirs und Anbaugebiete des Weißen Tees
China: Die Heimat des Weißen Tees
China ist das Ursprungsland des weißen Tees und bleibt das bedeutendste Anbaugebiet. Die Provinz Fujian, insbesondere die Region Fuding, gilt als das beste Terroir für weißen Tee. Das besondere Klima in Fuding – milde Temperaturen, häufiger Nebel und mineralreiche Böden – schafft optimale Bedingungen für den Anbau von erstklassigem weißen Tee.
Yunnan: Exquisite Tees aus den Bergen
Die Provinz Yunnan ist bekannt für ihre besonderen Teespezialitäten wie Moonlight White und Ya Bao. Die hohe Lage und das spezielle Mikroklima machen diese Region zu einem einzigartigen Anbaugebiet für weißen Tee.
Aufstrebende Anbaugebiete
In den letzten Jahren haben auch andere Länder begonnen, hochwertigen weißen Tee zu produzieren. Kenia hat sich als aufstrebendes Anbaugebiet etabliert und bietet weißen Tee mit einem kräftigeren, aber dennoch delikaten Geschmacksprofil an. Auch Darjeeling in Indien, bekannt für seinen Schwarztee, produziert mittlerweile weißen Tee, der sich durch feine Muskatell-Noten und eine sanfte Süße auszeichnet.
Gereifter Weißer Tee: Eine besondere Kategorie
Gereifter weißer Tee, auch als „aged white tea“ bekannt, wird bei Teekennern immer beliebter. Durch mehrjährige, trockene und lichtgeschützte Lagerung entwickelt sich der Geschmack des Tees weiter und wird vollmundiger und komplexer. Die zarten, blumigen Noten weichen reiferen Aromen, die an getrocknete Früchte, Honig und manchmal sogar an Holz erinnern. Besonders gut zur Reifung geeignet sind Moonlight White, Bai Mu Dan und Shou Mei.
Gelber Tee: Der Verwandte des Weißen Tees
Gelber Tee ist eine seltene und weniger bekannte Teesorte, die eng mit dem weißen Tee verwandt ist. Der Verarbeitungsprozess ähnelt dem von weißem Tee, jedoch wird gelber Tee zusätzlich einem speziellen Schritt namens „Menhuang“ unterzogen. Dabei werden die Teeblätter nach dem Dämpfen leicht fermentiert, was dem Tee seine charakteristische gelbe Farbe und einen einzigartigen, leicht malzigen Geschmack verleiht.
Die Wirkung und Inhaltsstoffe von Weißem Tee
Weißer Tee ist nicht nur ein Genuss für die Sinne, sondern auch eine wertvolle Quelle gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe. Er ist reich an Polyphenolen, insbesondere Catechinen, die starke antioxidative Eigenschaften besitzen. Diese Antioxidantien helfen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren, das Risiko chronischer Krankheiten zu reduzieren und das Immunsystem zu stärken. Ein weiterer wichtiger Inhaltsstoff ist L-Theanin, eine Aminosäure, die für ihre beruhigenden Eigenschaften bekannt ist. L-Theanin fördert Entspannung und Konzentration, ohne die typischen Nebenwirkungen von Koffein.
Zubereitung von Weißem Tee
Die richtige Zubereitung von weißem Tee ist entscheidend, um die delikaten Aromen und wertvollen Inhaltsstoffe zu bewahren. Verwenden Sie Wasser mit einer Temperatur zwischen 70 und 80 Grad Celsius, um die empfindlichen Blätter nicht zu verbrennen. Eine Ziehzeit von 3 bis 5 Minuten ist ideal, um den vollen Geschmack zu entfalten, ohne dass der Tee bitter wird.
Traditionelle Zubereitungsmethoden
Traditionell wird weißer Tee in einer Gaiwan oder einer kleinen Teekanne aufgegossen, um die feinen Aromen langsam freizusetzen. Für eine intensivere Geschmacksentfaltung kann der Tee mehrmals aufgegossen werden, wobei sich die Aromen bei jedem Aufguss weiterentwickeln.
Passendes Teezubehör
Für nicht gereifte, frische weiße Tees empfehlen wir die Verwendung von Teezubehör aus neutralen Materialien wie Porzellan oder Glas, um die feinen Aromen des Tees ungetrübt zu lassen. Für länger gereiften weißen Tee eignen sich Teekannen aus Yixing- oder Nixing-Ton, die dabei helfen, die runden, vollmundigen Noten des Tees zu betonen.