Besonderheit in Lage, Anbau und Verarbeitung
Mittlerweile hat sich Thailand einen Namen dafür gemacht, hochwertige Teesorten aus anderen Ländern anzubauen, wobei ein auffallend hohes Augenmerk darauf gerichtet wird Tees pestizidfrei anzubauen, in vielen Fällen sogar Bio zertifiziert. Thailand scheint für sich dort eine Marktlücke gefunden zu haben. Um auch ein hohes Qualitätslevel für ihre Tees zu erreichen wurden schon vor längerer Zeit taiwanesische bzw. chinesische Experten nach Thailand eingeladen, um ihr Know How an die dortigen Teebauern weiterzugeben. Die Qualität der thailändischen Tees ist heutzutage beeindruckend hoch und übertrifft häufig den gemeinen Marktdurchschnitt sowohl in China als auch in Taiwan. Obwohl sie vielleicht nicht mit den absoluten Spitzenqualitäten dieser Länder konkurrieren können, bieten sie dennoch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
In Chiangrai baut die Teefarm auch Tee nach dem Vorbild klassischer taiwanesischer Oolongs an. Bei Ihrem Ansatz greifen sie häufig auf das berühmte Jin Xuan Cultivar zurück, das für seine bemerkenswerte Süße und Cremigkeit bekannt ist und gleichso bekannt ist als authentisches Cultivar für die Herstellung Original Milky Oolongs.
Auch für diese Tee Spezialität wurde sich des Jin Xuan Cultivars bedient. Der besondere Twist bei diesem Tee ist, dass den Teeblättern zusätzliche Blätter der lokal wachsenden Pflanze Nuo Mi Chiang (lat. Strobilanthes Nivea Bremek) hinzugegeben wurde, was für ein besonderes Geschmackserlebnis sorgt (siehe Aromabeschreibung).
Die Ernte für diesen Tee erfolgt per Hand, es werden klassischerweise für Oolong die Knospe und die drei ersten Blätter verwendet. Für Oolong Tees lässt man die Teeblätter etwas größer austreiben, als für grünen Tee. Vom Nuo Mi Chiang Kraut werden nur die frischesten Blätter geerntet. Nach der Ernte werden beide Sorten Blätter an der Sonne gewelkt und dadurch Feuchtigkeit entzogen, die Oxidation bzw. Fermentation startet bereits leicht. Anschließend werden die Blätter aus der Sonne genommen und Indoor weiter gewelkt. Dabei werden sie mehrfach hin- und herbewegt. Durch kleine Einrisse an den Teeblättern, insbesondere an den Rändern tritt Zellsaft aus und oxidiert mit dem Luftsauerstoff. In der nächsten Stufe setzt die Oxidation verstärkt ein. Die Blätter ruhen nun je nach Menge auf Bambus-Platten oder großen Kunststoff-Netzen in der Fermentationskammer und entwickeln eine rötlich-braune Farbe an den Einrissstellen. Nach dem Erreichen des gewünschten Oxidationsgrads wird diese in einem Ofen durch Hitze gestoppt (Green Kill). Anschließend werden die Blätter in einer Rollmaschine aufgebrochen, der aromatische Zellsaft verteilt sich auf den Blättern und härtet aus. Der Tee erhält nun durch Rollen seine charakteristische Kugelform. Als letzter Schritt wird er im Ofen final getrocknet. Die unterschiedlichen Blätter Typen durchlaufen also den gesamten Prozess zusammen.