Tetsubin
Kikkogata

Koizumi Nizaemon

ID
5577
Seltenes Meisterwerk von Koizumi Nizaemon der 10. Generation, Begründerfamilie der jahrhundertealten Nanbu Tekki Gusseisen-Tradition. Dieses Modell mit Kikkōgata-Design ist in einem gerundeten Sechseck geformt und erinnert an einen Schildkrötenpanzer. Die Form sowie die natürliche Oberfläche des Tetsubin haben bereits im frühen 20. Jahrhundert den in Japan hoch verehrten deutschen Architekten Bruno Taut in seinen Bann gezogen, welcher dieses Modell ob der harmonischen Balance zwischen Ecken und Kanten in den höchsten Tönen gelobt hat. Mit edler Beschichtung aus Naturlack (von der lokal ansässigen Urushi-Manufaktur Jōbōji) sowie Ohaguro, besonders eisendurchlässig für eine optimale Anreicherung des Wassers mit bioverfügbarem Eisen(II).
 
Typ Nanbu Tekki Tetsubin
Herkunft Morioka, Iwate, Japan
Studio/Artist Koizumi Nizaemon (Okamaya), 10. Generation
Fassungsvermögen 1,4l
Maße Ø 17 x 20 (H) cm; Höhe des Körpers ohne Griff 9cm; Boden Ø 9,6cm
Material Gusseisen
Muster Kikkōgata (jap.:亀甲型, "Schildkrötenpanzer"; gerundetes Sechseck)
Beschichtung Brand des Tetsubin bei hoher Temperatur, dadurch Entstehung einer natürlichen Rostschutz-Membran (Kamayaki-Technik 釜焼き仕上げ).
Herd-Kompabilität Geeignet für Elektro-, Induktions-, und Gasherd (niedrige Flamme) sowie offenes Feuer.
Stempel Stempel des Künstlers auf der Vorderseite
Verpackung Hochwertige Paulownien-Holzkiste mit Handsignatur des Künstlers

 

Da alle Stücke handgefertigt sind, kann es zu kleinen Abweichungen voneinander kommen.

6.900,00 €

Lieferung : 1-3 Werktage

inkl. MwSt., exkl. Versandkosten

ID
5577
Auf Lager

Koizumi Nizaemon
小泉仁左衛門

Sowohl die Ursprünge der Nanbu Tekki Gusseisen-Tradition als auch des Tetsubin sind eng mit der Künstlerfamilie Koizumi Nizaemon verbunden. Nanbu Shigenao, Daimyō von Morioka während der frühen Edo Zeit, lud aufgrund seiner großen Vorliebe für die Teezeremonie sowie der reichen Eisenerzvorkommen in seiner Heimatprovinz einen besonders nahmhaften Metallhandwerker aus Kyoto zu sich ein - Meister Koizumi Nizaemon der ersten Generation. Zunächst wurden Eisenkessel hergestellt, seit der dritten Generation auch Tetsubin, welche vom Meister der dritten Generation erstmals entworfen worden sind und später unter dem Namen "Nanbu Tekki" die Gusseisentradition aus Morioka als weithin bekannte Marke für Gusseisenwaren entscheidend prägten. Die Werkstatt von koizumi Nizaemon wurde aufgrund der langjährigen de facto Monopolstellung bei der Produktion von Gusseisenwaren schlicht Okamaya (御釜屋) - "Kessel-Manufaktur" genannt, und behält sich diesen Namen bis heute bei.

Heutzutage gelten Tetsubin und andere Nanbu Tekki Gusseisenwaren aus der Manufaktur der Familie Koizumi Nizaemon zu den besten in Japan erhältlichen Tetsubin. Trotz seines Alters von weit über 80 Jahren produziert Meister Koizumi Nizaemon der 10. Generation alle Tetsubin nur gemeinsam mit seinem Sohn in der Werkstatt in Morioka, wobei jedes Produkt mehr als 100 Arbeitsschritte erfordert. Der höhere Preis im Vergleich zu anderen Tetsubin ergibt sich aus dem kompromisslosen Perfektionismus der Manufaktur-Meister in jeglicher Hinsicht - die unnachgiebe Passion für japanische ästhetische Prinzipien wie Wabi-Sabi und Yūgen, die Verwendung bester Rohstoffe von Eisen bis zum Naturlack, die aufwendige Anfertigung der Gussform für jeden einzelnen Tetsubin, sowie die jahrhundelang gereifte Expertise mit der Materie. Für die Designs ihrer Tetsubin wurde Okamaya u.a. mit dem Grand Prix der Expo in Belgien ausgezeichnet.

Der Erwerb von Tetsubin der Okamaya-Manufaktur ist in Japan zumeist nur durch Vorbestellung per E-Mail direkt bei der Manufaktur oder über Auktionen möglich - nur in seltenen Fällen kann ein Okamaya-Tetsubin direkt erworben werden.

Tetsubin 鉄瓶

Mit ihrem rustikalen Charme wärmen japanische Tetsubin-Wasserkessel das Herz ebenso wie das Teewasser. Dieser traditionelle gusseiserne Kessel (das Wort "Tetsu-Bin" 鉄瓶 bedeutet übersetzt "Eisengefäß") wird zum Aufkochen von Wasser bei Teezeremonien, aber auch im Haushalt und zum Kochen verwendet. Das innen unbeschichtete Eisen mineralisiert das Wasser und macht es weicher, wodurch die Adstringenz von grünem Tees gemildert und der Aufguss reicher und süßer gerät. Der Ursprung des Tetsubin ist ungewiss, er ist jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Weiterentwicklung des älteren Chagama (茶釜), eines großen Teekessels ohne Ausgießer und Henkel, der auf einem Kohlenbecken oder einer Feuerstelle erhitzt wird. Da der Tetsubin leichter zu transportieren ist, wird er häufig bei Teezeremonien im Freien anstelle des herkömmlichen Chagama verwendet. Der Tetsubin ist oft mit kunstvollen Reliefs verziert und wird in verschiedenen Formen und Größen angeboten, was ihn zu einem begehrten Sammlerobjekt für Tee-Aficionados macht.

Nanbu Tekki 南部鉄器

Die Ursprünge von Nanbu Tekki bzw. "Nanbu-Eisenwaren" lassen sich bis ins mittlere 17. Jahrhundert zurückverfolgen, als der Samurai-Clan der Nanbu buddhistische Altäre, Glocken und “Chagama”-Teekannen für die Ausstattung des neu errichteten Schlosses in Morioka (Präfektur Iwate) benötigte und hierfür geschickte Metallgießer aus ganz Japan zur Mitarbeit einlud. Obwohl der Name “Nanbu” mit den Kanji für “südliche Region” geschrieben wird, herrschte der Clan im Norden Japans, wo es reichliche Vorkommen von den für die Eisenarbeiten benötigten Rohstoffen gab. Aufgrund des kalten Klimas in Nordjapan waren robuste und wärmespeichernde Kessel vor allem im Winter unabdingbar, und so wurde Metallguss in dieser Region für Jahrhunderte von den Einheimischen für den eigenen Gebrauch praktiziert, was die Nanbu Tekki-Tradition weiter bereichert hat. Die äußerst haltbaren Werkstücke der Nanbu Tekki-Tradition werden von vielen als die besten Metallarbeiten Japans angesehen und sind beliebte Erbstücke - insbesondere die gusseisernen Kessel oder Tetsubin, die auch bei Sammlern in aller Welt äußerst begehrt sind. Im Jahr 1975 wurde Nanbu Tekki als erstes traditionelles Handwerk Japans zertifiziert, weshalb die Bezeichnung seitdem ausschließlich für Gusseisenarbeiten aus den Städten Morioka und Oshu verwendet werden darf.

Herstellung

HANDFERTIGUNG

Sehr aufwendige Herstellung von Hand. Die Gussform samt Muster wird von Hand hergestellt - hierfür wird zunächst mithilfe eines Holzmodells die grobe Form des Gussmodells gearbeitet, welches daraufhin immer weiter verfeinert wird und zuletzt mit feinstem Sand poliert wird. Die noch nicht getrocknete Form wird anschließend mit verschiedenen Werkzeugen wie Schabern, Pinseln und Tüchern bearbeitet und mit Rillen sowie anderen, dem jeweiligen Modell eigenen Mustern versehen sowie bei ca. 900°C gebrannt (dieser Brennprozess der Gussform findet nur für besonders edle Tetsubin Verwendung). Anschließend wird aus Ton die innere Gussform gebildet und in die äußere Gussform eingesetzt, welche im Guss den Hohlkörper des Tetsubin bilden wird. Bei 1300-1400° wird der Tetsubin schließlich mit größter Sorgfalt gegossen. Der abgekühlte Tetsubin wird dann zunächst mit Naturlack und anschließend mit Ohaguro, einer Mischung aus Eisen, Essig und Tee, bestrichen. Dies trägt sowohl zur Farbgebung als auch zum Rostschutz des Tetsubin bei.

ROSTZSCHUTZ

Ofenbrand (jap. Kama-yaki 釜焼き): das normalerweise rostanfällige Gusseisen ( jap.: 鋳鉄, chūtetsu) wird durch die spezielle Kamayaki-Technik bei 800-900°C gebacken. Dabei wird das Eisen gezielt oxidiert und aktiviert und erhält so einen natürlichen Rostschutz. Das Wasser wird aufgrund des Kontakts mit dem hochwertigen japanischen Gusseisen mit Eisenionen angereichert. Tetsubin verbessern dadurch den Geschmack des Wassers für Tee und auch für Kaffee.

EIGNUNG

Für Elektro- und Induktionsherde geeignet; auch für Gasherde bei kleiner Flamme (bitte nicht direkt auf die offene Flamme stellen). Nicht für Ofen oder Mikrowelle geeignet. Der Hersteller empfiehlt die Verwendung Elektro- und Induktionsherden zum bestmöglichen Schutz des Tetsubin.

Gebrauchshinweise

Während andere Hersteller vor der ersten Verwendung des Tetsubin ein mehrmaliges Aufkochen mit hartem Wasser empfehlen, können Tetsubin von Koizumi Nizaemon ohne Vorbereitung direkt benutzt werden. Nach und nach bildet sich im Inneren des Tetsubin eine schützende Kalkschicht, die die Entstehung von Rost weitestgehend verhindert. Bitte kochen Sie das Wasser immer mit einem Füllstand von ca. 50-80% und mit abgenommenem oder gekipptem Deckel auf; insbesondere bei der Verwendung mit einem Gasherd kann der Tetsubin bei leerer Erhitzung Schaden nehmen. Achten Sie bitte auch darauf, den Tetsubin vom Herd zu nehmen, sobald das Wasser gekocht hat, damit der Wasserkocher nicht überhitzt und das noch heiße Wasser nicht überschäumt.

Wichtig: Überschüssiges Wasser bitte niemals im Tetsubin lassen, sondern in ein anderes Gefäß geben. Nach der Verwendung komplett trocknen lassen und, wenn der Tetsubin bereits abgekühlt sein sollte, kurz leicht erhitzen, damit überschüssiges Wasser im Inneren verdunsten kann. Bei fortlaufendem Gebrauch können sich rötliche Flecken auf der Innenseite bilden - diese sind gänzlich unbedenklich und sind sollten keinesfalls durch Reiben etc. entfernt werden, da dies den Tetsubin beschädigen würde. Bitte beachten Sie unbedingt auch unsere Rubrik "Pflege" für eine sachgemäße Verwendung des Tetsubin.

Pflege und Reinigung

Bitte beachten Sie unbedingt unsere Rubrik "Gebrauchshinweise" vor der ersten Benutzung.

  • Lassen Sie den Kessel nach dem Wasserkochen niemals für längere Zeit mit Wasser, heiß wie kalt, stehen. Dies kann zur Rostbildung führen.
  • Nicht in die Mikrowelle, den Ofen, die Spülmaschine oder den Trockner geben.
  • Nur normales Wasser und keinen Tee in der Tetsubin brühen oder kochen.
  • Den Tetsubin zu 50 % bis 80 % mit Wasser füllen und immer mit abgenommenem oder gekipptem Deckel aufkochen, damit das Wasser nicht überkocht.
  • Lassen Sie den Tetsubin immer bei abgenommenem Deckel trocknen. Wenn der Tetsubin beim Trocknen noch heiß sein sollte, kann überschüssiges Wasser durch die Hitze verdunsten. Sollte der Tetsubin abgekühlt sein, bitte kurz leicht erhitzen, damit das restliche Wasser innen schnell verdunsten kann und kein Rost bildet.
  • Das Innere des Tetsubin nicht reiben oder scheuern, damit die vor Rost schützende Kalkschicht der Oberfläche keinen Schaden nimmt. Rötliche Flecken auf der Inneseite sind normal und sollten keinesfalls entfernt werden!
  • Reinigen Sie die Außenseite mit einem trockenen Tuch oder Küchenpapier und trocknen Sie bei Kontakt mit Flüssigkeiten, Fett etc. sofort ab.
  • Es wird empfohlen, den Tetsubin häufig zu benutzen und ihn bei Nichtgebrauch an einem gut belüfteten Ort aufzubewahren.
  • Bitte nicht fallen lassen, da dies trotz der Beständigkeit des Materials zu Brüchen führen kann.
  • Bitte immer mit Untersetzer gebrauchen, um Schäden und Verfärbungen der Oberfläche zu vermeiden.

Falls das Wasser beim Kochen trüb oder mit unangenehm metallischem Geruch behaftet sein sollte, dann füllen Sie den Tetsubin bitte zu 80% mit Wasser und geben einen Teebeutel (fertig abgepackt oder selbst abgefüllt) mit Sencha hinzu und kochen diesen für 30 Minuten. Durch die Interaktion der Tannine des Tees mit der Eisenoberfläche wird verhindert, dass das Wasser forthin einen metallischen Charakter annimmt. Anschließend ein weiteres Mal mit Wasser aufkochen und dieses abgießen, zuletzt gut trocknen lassen.

Loading...
Das Bild konnte nicht geladen werden.