Chawan Tannyu
Shi-Raku

Raku Kichizaemon X

ID
0163
Seltene, original japanische Raku-yaki Matchaschale (Chawan) von Tannyū, dem 10. Oberhaupt der renommierten Raku-Familie und zweitem Sohn des Ryōnyū. Hergestellt wurde diese in Kyoto in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Leicht unebene, zylindrische Form, überzogen von einer weitmaschig craquelierten, grau-weißen Glasur auf einem unglasierten Fußring und Segelboote auf einer Horizontlinie in Dunkelgrau auf der Außenwandung.
 
Künstler Tannyū - Raku Kichizaemon X
Tradition Raku-yaki 楽焼
Objekttyp Teeschale (Chawan 茶碗)
Herkunft Kyoto, Japan
Datierung 1800–1850
Maße (D x H) Ø11,2 x 7,9 cm
Gewicht 246g
Stempel Raku-Siegel im Doppelkreis auf der Unterseite
Verpackung Seidenbeutel, Holzbox (Kiribako)

 

Diese Chawan ist Teil unserer Yoshi en Privatsammlung edler Meisterwerke. Diese stehen nicht zum Verkauf und sind nur zur Ansicht gelistet.

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Raku Kichizaemon X

Tannyū wurde 1795 als zweiter Sohn des Ryōnyū (1756-1834), dem 9. Oberhaupt der Raku-Familie, geboren. Nach dem frühen Tod seines älteren Bruders übernahm er anstelle dessen 1811 die Nachfolge seines Vaters als Familienoberhaupt bis zu seinem Rücktritt im Jahr 1845.

Stilistisch ähneln seine Schalen den Arbeiten seines Vaters, unterscheiden sich jedoch in der Trimmtechnik, welche ausgefeilter und vielfältiger als die seines Vaters ist.

Chawan 茶碗

Die ersten Formen der Teeschale, auch Chawan (茶碗) oder Matchawan (抹茶碗) genannt, stammen aus dem alten China und wurden mit Beginn des 13. Jahrhundert nach Japan importiert. Im Laufe der Zeit hat sich eine japaneigene, hoch bedeutende und sehr vielschichtige Handwerkskunst rund um die Chawan entwickelt. Bis heute wird die Chawan in der japanischen Teezeremonie verwendet um Koicha (濃茶) zu servieren: einen dickflüssigen, dunkelfarbigen Tee aus feinstem Matcha, sowie Usucha (薄茶): eine verdünnte, schaumigere Version und die bis heute gebräuchlichste Form der Matcha Zubereitung.

Raku-Yaki 楽焼

Raku-yaki ist eine üblicherweise von Hand frei geformte, kurz gebrannte und bleiglasierte Teekeramik für die Teezeremonie. Sie wurde zunächst nur in den Farben Rot (Aka-Raku 赤楽) und Schwarz (Kuro-Raku 黒楽) hergestellt. Später kamen auch weiße und bernsteinfarbene sowie selten auch oribe-grüne Raku-Schalen dazu. Rot und Schwarz gelten als die besten Komplementärfarben für das leuchtendgrüne Matcha. Raku-Schalen fühlen sich sehr weich und warm an, nehmen viel Feuchtigkeit auf und gewinnen mit der Zeit an Patina und Schönheit. Sie gelten als die edelsten Schalen für die Teezeremonie. Die erste Raku-Schale soll etwa 1579 von dem Ziegelmacher Chōjirō unter der Anleitung des großen Teemeisters Sen no Rikyū hergestellt worden sein. Chōjirō wurde nach seinem Tod durch Fürst Hideyoshi geehrt, in dem er dessen Nachfolger Jōkai, das Siegel raku verlieh. Seitdem führt die Famiie Jōkais den Namen Raku und fertigt, neben wenigen kleineren Töpfereien, in Kyoto bis heute diese außergewöhnliche Teekeramik.

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