Gongfu oder Kungfu Cha ist die Kunst, Tee mit höchster Präzision und Achtsamkeit zuzubereiten und auf diesem Wege sukzessiv den bestmöglichen Geschmack des Tees über viele Aufgüsse hinweg “heraus zu lösen”. Die kurzen Aufgüsse werden mittels einer kleinen Teekanne oder einer Gaiwan durchgeführt. Neben den kleinen Teetassen Pin Ming Bei kommt dabei häufig auch das Gong Dao Bei, ein kleines Servierkännchen, zum Einsatz. Im Rahmen der Gongfu Teezeremonie werden diese Utensilien auf das Cha Pan „Teetablett“ gestellt, wo sie mit heißem Wasser ausgespült und vorgewärmt werden. Nach diesem Schritt wird das überschüssige Wasser in eine Jian Shui “Restwasserschale” entsorgt.
Das Wichtigste bei der Zubereitung von Gongfu ist es einen Tee von hoher Qualität zu verwenden, der seinen Geschmack und sein Aroma über mehrere Aufgüsse hinweg entwickeln kann. Die Blätter werden in sehr großzügigem Maß in die Teekanne oder die Gaiwan gefüllt, so dass sie bis zu etwa einem Viertel gefüllt ist. Der erste Aufguss sollte nun nicht länger als 10 Sekunden andauern, um den Tee nicht zu stark geraten zu lassen. Bei Tees mit stark komprimierten Teeblättern, beispielsweise eng gerollte Oolongs oder fest gepressten Pu Erhs, empfiehlt es sich zudem diese vorher einmal ganz kurz mit heißem Wasser zu benetzen und das Wasser sofort wieder abzugießen. Dieses Vorgehen hilft die Teeblätter zu lösen und einen vollen, aromatischen ersten Aufguss zu erhalten.
Zum Ende der Ziehzeit hin wird der Tee in die Gong Dao Bei-Kanne umgegossen, dies gewährleistet einen gleichmäßigen Aufguss beim anschließenden Umfüllen in jede Tasse. Diese Schritte werden nun so lange wiederholt, bis das gesamte Aroma aus den Blättern extrahiert wurde. Die Ziehzeit sollte mit jedem Aufguss leicht angepasst werden um so eine gleichmäßige Extraktion zu gewährleisten. Hierbei gilt es zu lernen sich dem jeweiligen verwendeten Tee anzupassen.