MINO-YAKI 美濃焼
Das in Mino hergestellte Steinzeug und Porzellan besitzt eine sehr lange und bekannte Tradition. Bereits ab dem 11. Jhdt. stellte man hier ascheglasiertes Steinzeug her. Mino-Keramik wurde bis zum Ende der Edo-Zeit mit der aus Seto stammenden und ebenfalls sehr berühmten Keramik zusammen unter dem Namen "setomono" verkauft. Besonders hervorstechend sind die Glasurtechniken aus Mino: Seto-Glasuren als gelbes Seto (kiseto) und schwarzes Seto (setoguro), Shino-Glasuren (opake weiße Glasuren) und grüne Kupferglasuren der Oribe-Waren.
HISUI-KOHIKI-GLASUR
Dieser Matchawan (jap.: 抹茶碗) wird auf der Töpferscheibe aus natürlichem Ton in die klassische Ido-form (井戸形) gedreht. Die Matchaschale ist mit einer Kohiki-Glasur (kohiki, jap.: 粉引) versehen. Es handelt sich dabei um eine ursprünglich aus Korea stammende Dekorationsmethode, bei der die Schale vor dem Brand in eine jadefarbene (jap.: hisui) Engobe (Tonschlicker) eingetaucht wird. Nach dem Brand entsteht dadurch die wunderbare natürliche Anmutung und die spezielle Oberfläche, die an einen Überzug aus feinem Mehl (jap. kohiki) erinnert. Die Farben des rötlichbraunen Scherbens schimmern vielfältig durch die semi-transparente Engobe.
KOHIKI 粉引
Kohiki bedeutet "gemahlenes Pulver" und spielt auf die feine pulverförmige Beschichtung der Glasur an. In Japan wurde der Kohiki-Stil unter den Samurai-Kriegern des späten 16. Jahrhunderts populär und fand in jüngerer Zeit Verwendung bei der Herstellung von Matchawans des Karatsu Stils. Kohiki Ware verändert sich mit fortschreitender Benutzung und entwickelt einen individuellen Charakter: Die Farbe wird dabei etwas dunkler und winzige Risse können entstehen - diese natürlichen Veränderungen werden von Keramikliebhabern als keshiki (wörtlich "Landschaft") hoch geschätzt.