Uji-cha (宇治茶)
Nur wenige Regionen in Japan sind so eng mit der Geschichte des grünen Tees verwoben wie Uji in der Präfektur Kyoto, die Wiege des japanischen Grüntees. Liegen die Wurzeln des legendären Namens Uji vor allem in vermahlenen Matcha, so ist die Region zugleich auch Heimat des legendären Nagatani Soen, der als einer der Erfinder der modernen Sencha Verarbeitungsmethode gilt und damit wie kaum ein anderer zur Bedeutung Ujis und Ujitawaras als Teezentrum beigetragen hat.
Die Region liegt in für den Teeanbau idealer geografischer Lage an den östlichen und südlichen Hängen des Kyoto Beckens der gleichnamigen Präfektur. Diese Lage in Verbindung mit den enorm sedimentreichen, von Ablagerungen des Uji Flusses über Jahrtausende genährten Erdschichten, führt zu idealen Bodenbedingungen, da die Wurzel der Pflanzen stets von Wasser umspült werden, ohne dass sich Staunässe bilden kann. Die meisten Felder liegen hierbei auf natürlich geformten Terrassen. Durch die umgebenden Bergketten sind die Felder außerdem optimal vor starkem Wetter geschützt und reichlicher Nebelbildung ausgesetzt. Diese sorgt nicht nur für Feuchtigkeit, sondern auch für eine natürliche Beschattung der Pflanzen, ein wichtiger Faktor für das intensive und berühmte Uji-Umami. Das starke Reizklima mit großen Schwankungen zwischen Tag und Nacht und großen Niederschlägen in den Regenzeiten tut sein übriges, um beinahe ideale Bedingungen für den Teeanbau zu schaffen.
Die Geschichte des Tees in Uji reicht bis ins frühe 12. Jahrhundert zurück und findet ihre Anfänge bei keinem geringeren als dem Zen Mönch Eisai, dem Urvater des japanischen Grüntees, der nach historischen Quellen die ersten Samen und Setzlinge aus China nach Japan brachte und einige hiervon an den Zenpriester Myoe Shonin weitergab, welcher hiermit die ersten Teefelder in Uji bepflanzte.
Unter wechselnder Protektion verschiedener Shogune konnte sich die Reputation von Ujicha stetig verbessern, so dass er gegen Ende des 16. Jahrhunderts als der beste Tee Japans galt und nicht mehr nur vom Kaiser sondern auch von der kulturellen Elite des Landes genossen wurde. Besonders im Zuge der Entwicklung und Ausarbeitung der Teezeremonie durch Sen No Riyku wuchs die Nachfrage nach gemahlenem Tee aus Uji stark, was in großen Teilen zum wirtschaftlichen Aufschwung der Region beitrug.
Im 16. Jahrhundert wurde darüber hinaus von Teebauern in Uji die Ōishita Saibai genannte Methode der Beschattung erfunden, ein Vorläufer der heute bei den edelsten Schattentees zur Verwendung kommenden Tana Beschattung mit Reisstroh auf Rahmengestellen. Dieses Verfahren ermöglichte die Herstellung besonders süßer und umamistarker Tees und bot darüber hinaus einen natürlichen Schutz gegen Insekten und Umwelteinflüsse wie Frost und Hagel.
Diese Honcha genannten hochwertigen Tees waren allerdings lediglich den oberen Schichten der japanischen Gesellschaften vorbehalten. Um diesem Trend entgegenzuwirken, entwickelte der Farmer Soen Nagatani zu Beginn des 18. Jahrhundert die sogenannte Uji Methode, welche noch heute Grundlage für die Herstellung japanischer Senchas ist und sich auch durch Nagatanis Bestrebungen schnell in ganz Japan verbreitete.
Bis heute belegen Uji-chas bei nationalen Wettbewerben regelmäßig die ersten Plätze und werden besonders ob ihres einzigartig süß-vollmundigen Uji Umamis unter Teeliebhabern weltweit geschätzt.
Originalität
Dieser Tee stammt zu 100% von den Teefeldern in Uji, Direktbezug vom Teefarmer.