Besonderheit in Lage, Anbau und Verarbeitung
Die Eiszeitgesteine Anhuas, einer Region in der zentralchinesischen Provinz Hunan, sind ein Relikt aus der globalen Eiszeit vor sechs Milliarden Jahren und gehören zu den seltensten Gesteinsarten der Welt. Zur damaligen Zeit durchlief die Erde eine Zeit globaler Eiseskälte. Auf die Eiszeit folgte eine Episode globaler Erwärmung. Dieser Wandel von extremer Kälte zu extremer Hitze führten zur Entstehung dieser seltenen Eiszeitgesteine. Erst jüngst konnten wissenschaftliche Untersuchungen eine sechs Milliarden Jahre alte Schicht dieser Eiszeitgesteine in Xiaomu, Anhua nachweisen.
Aufgrund ihres hohen Alters werden die Felsen vor Ort auch als "Langlebigkeitssteine" oder "Glückssteine" bezeichnet und als wahrer Naturschatz verehrt. Anhua ist das weltweit konzentrierteste Gebiet für Eiszeitgesteine, die etwa 85% des globalen Vorkommens ausmachen.
Der Boden der Region ist vollständig verwittert, durchlässig und reich an organischer Substanz sowie verschiedenen mineralischen Nährstoffen. Dies schafft ideale Bedingungen für das Wachstum von Teesträuchern und macht die Region zu einem weltweit einzigartigen, und wegen ihres besonderes Alters geradezu “mystischen” Tee Anbaugebietes. Das uralte Terroir Anhuas findet eine spannende, mystische Fortsetzung in dem ihm entspringendem Tee, dem Anhua Hei Cha, dem ein dem Pu Erh Tee vergleichbares Reifepotential zugeschrieben wird.
Die Herstellung des Anhua Hei Cha beginnt mit der Auswahl hochwertiger Teeblätter, typischerweise von der großen Blätter-Spezies der Camellia Sinensis Pflanze, geerntet im Frühjahr oder Frühsommer. Die Blätter speziell für unseren Hei Cha entspringen sehr, sehr alten Bäumen, die mitunter über 100 jahre alt sind und dessen Wurzeln tief in die mineralreichen Gesteinsschichten vordringen. Nach der Ernte werden die Blätter zum Welken und für die Oxidation ausgelegt, anschließend gerollt und weiter oxidiert. Es folgt das "Kill Green", das Stoppen der Oxidation der Teeblätter durch Erhitzung. Im Fall von Anhua Hei Cha durchlaufen die Blätter nicht nur eine für chinesische Tees archetypische Röstung, sondern vorher auch Dämpfung der Teeblätter mit heißer Luft. Auf das Kill Green folgt das Rollen der Blätter. Im nächsten Schritt werden die Blätter übereinander geschichtet und unter kontrollierten Bedingungen fermentiert. Dieser Schritt ist auch als "Piling" bekannt, dauert mehrere Tage und wird auch bei der Herstellung von Shou Pu Erh in Yunnan angewandt. In diesem Zusammenhang sei darauf aufmerksam gemacht, dass sich ursprünglich für die Herstellung von Shou Pu Erh in den 1970ern der althergebrachten Methoden des Anhua Hei Cha bedient wurde. Hei Cha gilt damit auch als Wegbereiter des Shou Pu Erh. Nach der Fermentation erfolgt eine zweite Phase des Rollens und Röstens der Blätter bis sie zum Ende hin final per Erhitzung im Ofen getrocknet werden.
Für die Herstellung von Qian Liang Cha folgen ein paar weitere Produktionsschritte. Die Blätter werden im Anschluß erneut gedämpft, was zu einer neuen Formbarkeit und Weichheit der Blätter führt. Sie werden anschließend abgewogen und für einen besonderen Reifeprozess in tradtionelle Bambuskörbe gepresst. In diesen werden sie bis zum Zeitpunkt der Entnahme gereift. In dieser Folge erhält der Tee seine charakteristische, gepresste "Rinden-" oder auch "Blockform". Es geschieht außerdem während seiner Reifung im Bambuskorb, dass sich die gewünschten "Golden Flowers" auf der Oberbfläche bilden, einem geschmacksgebenden Mikroorganismus, der von Teeliebhabern des Genres besonders geschätzt wird.